Advent im Tierheim

Würschtel in der Futterkrippe
Tierheim Nürnberg

Protokoll Manuela Prill, ELMA #13 Dezember 2021

Tanja Schnabel, Leiterin des Nürnberger Tierheims, über festliche Futternapftraditionen, Vierbeiner-Wünsche und warum ein Tier unterm Weihnachtsbaum keine gute Geschenkidee ist.

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

„Ein bis zwei Wochen vor Weihnachten stellen wir, wie viele andere Tierheime auch, die Vermittlung von Tieren ein, um zu vermeiden, dass sie unterm Weihnachtsbaum landen. Weil: Man muss sich kennenlernen, der Beschenkte sollte einverstanden sein, man übernimmt ja Verantwortung für eine lange Zeit. Wir sind der Meinung, wenn jemand ein Tier verschenken möchte, dann kann er das gerne tun, aber in Form eines Gutscheins. Man geht dann nach dem Fest gemeinsam los und sucht das passende Tier aus. Wir hatten immer mal wieder die Situation, dass Tiere später bei uns gelandet sind, die ungewollt waren. Sicher, es ist schwer zu beurteilen, ob die Story mit der Allergie stimmt oder doch nur eine Ausrede ist. Aber es sind schon welche dabei, wo man denkt, hmm, das ist jetzt wahrscheinlich doch eher Weihnachten geschuldet. Die Reaktionen auf den Vermittlungsstopp fallen unterschiedlich aus. Manche sagen, ‚ja, stimmt, hab’ ich gar nicht drüber nachgedacht’, andere, die so verliebt in ihre eigene Geschenkidee sind, begegnen dem mit, na ja, sagen wir mal, nicht soo viel Verständnis.

Weihnachtswürstchen

Freilich haben wir auch einen Weihnachtsbaum und Deko. Im Normalfall veranstalten wir immer gleich Anfang Dezember unsere Waldweihnacht, ein Fest mit Ständen, einer Kinderecke, Essen und Trinken und Live-Musik, das coronabedingt nun leider schon zum zweiten Mal ausfallen muss. Eine ganz besondere Tradition gibt es schon seit zig Jahren: eine Wienerle-Bescherung für unsere Hunde, und auch für die Katzen, wenn sie es mögen. Wir haben da einen Metzger, der die Weihnachtswürstchen extra für uns herstellt, natürlich ohne Gewürze. Gearbeitet wird im Tierheim an den Feiertagen ganz normal. Nur an Heiligabend versuchen die meisten, so gut es halt geht, ein bisschen eher Feierabend zu machen. Trotzdem muss selbstverständlich abends einer da sein, beim Bereitschaftsdienst wechseln wir uns jedes Jahr ab, das hat bisher immer gut geklappt.

Spenden für Tiere

Die Spendenbereitschaft steigt tatsächlich in der Adventszeit, das spüren wohl alle gemeinnützigen Vereine. Vielleicht weil die Menschen da eher in sich gehen und überlegen, Mensch, wie gut hab’ ich’s, ich möchte anderen was abgeben. Viele Firmen und Privatleute starten für uns Spendenaktionen, manchmal stellen Geschäfte bei sich Wunschbäume mit gezielten Geschenken für unsere Tiere auf. Für Hund A etwa ein spezielles Bettchen, für Hund B ein neues Geschirr, das er unbedingt braucht, oder ein besonderes Spielzeug für eine Katze. Wir haben hier in der Region auch ganz tolle Kinder, die sich das ganze Jahr über für unsere Bewohner engagieren. Die gehen in der Nachbarschaft sammeln, veranstalten Trempelmärkte oder wünschen sich zum Geburtstag von ihren Freunden eine Spende fürs Tierheim. Darüber freuen wir uns immer wahnsinnig!”

Tierschutzverein
Nürnberg-Fürth und Umgebung e.V.

tierheim-nuernberg.de
Spendeninfos:
tierheim-nuernberg.de/helfen/geldspenden/
Auf Facebook erfährt man regelmäßig, welche Sachspenden aktuell benötigt werden.

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