25 Jahre Sternenhaus Nürnberg

Die Kulturmanagerin Kirsten „Kiki“ Schmidt arbeitet „seit Menschengedenken“ als Leiterin der Stabstelle Kinderkultur des Amtes für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg (KUF) und ist seit ungefähr ebenso langer Zeit verantwortlich für das Programm des „Sternenhauses“: Rund vier Wochen im Advent gibt es hier, inmitten der Stadt und des Weihnachtsmarkttrubels einen Ort, der Ruhe und Besinnlichkeit und viele zauberhafte Kulturerfahrungen für Kinder bereithält.

25 Jahre Kinderweihnacht Nürnberg

„Wenn Weihnachten bedeutet, das Gefühl zu haben, eine gute Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und in einer gemütlichen Atmosphäre was zum Staunen, Nachdenken und Mitmachen zu erleben – dann bieten wir das auf jeden Fall! Seit genau 25 Jahren, nämlich seit dem 950. Stadtjubiläum, gibt es nicht nur die Kinderweihnacht auf dem Hans-Sachs-Platz, sondern auch das Sternenhaus in Nürnberg als Weihnachtsstadt, aber auch als Stadt der Kinderkultur. Mit 120 bis 150 Veranstaltungen jährlich bieten wir ein echt dickes Programm in der Adventszeit für Kinder und deren Familien. Und damit auch Kinder Kultur erleben können, deren Familien nicht ohnehin schon interessiert und aktiv sind, arbeiten wir eng mit den Kindergärten und Grundschulen zusammen und laden die Gruppen gesondert ein, während die Nachmittage öffentlich zugänglich sind. 

Programm im Sternenhaus

Im Heilig-Geist-Spital in der Nürnberger Innenstadt, genau gegenüber der Kinderweihnacht, bespielen wir circa vier Wochen lang dicht getaktet und teilweise auch parallel drei Räume – und zeigen dabei mit regionalen, vor allem aber lokalen Künstlerinnen und Künstlern die ganze Palette der Kultur für Kinder. Es gibt große Ballettproduktionen und Musicalkompanien sowie die Kinderoper. Sie zeigt, was die Familien sich immer wieder für die Weihnachtszeit wünschen: Hänsel und Gretel, und natürlich die Zauberflöte. Es gibt klassische Musik, beispielsweise die kindgerechte Aufbereitung des Lebens großer Komponisten, es gibt deutsch-englische Vorführungen wie die Geschichte vom Weihnachtsmann am Strand in Australien. Es gibt Vorführungen der Nürnberger Kindertheater, zu denen wir uns ja keinesfalls in Konkurrenz setzen wollen, sondern mit denen wir das Programm gegenseitig ergänzen. Und es gibt Musik zum Hören und Mitsingen, Mitmachkonzerte für die ganz Kleinen. Es ist also für alle Geschmäcker und Vorlieben etwas dabei. Der Schwerpunkt des Sternenhauses liegt aber in jedem Fall auf dem Geschichten-Erzählen. 

Impulse für Kinder

Geschichten und Kultur sind Futter für Kinderhirne, weil die Kinder hier in neue Welten eintauchen, ihre Vorstellungskraft und Kreativität entwickeln. Sie lernen, sich in andere Personen hineinzuversetzen, entwickeln Empathie, und nicht zuletzt erweitern sie natürlich auch ihren Sprachschatz und die Kommunikationsfähigkeit. Wir kennzeichnen jede Veranstaltung mit einer Altersempfehlung, im Großen und Ganzen ist das Sternenhaus aber für Menschen ab drei Jahren geeignet – deren Interesse erfahrungsgemäß mit dem Ende des Grundschulzeit endet und erst im Erwachsenenalter wiederkommt. Kinder, die unter den 6000 Besuchern der ersten Spielzeit 1999 waren, kehren also heute, 25 Jahre später, vielleicht als erwachsener Elternteil wieder zu uns zurück und zählen damit zu den rund 20 000 Gästen, die uns Jahr für Jahr besuchen. 

Besuch vom Christkind

Den Weihnachtsmann werden sie bei uns nicht treffen, wohl aber natürlich das Nürnberger Christkind: Zweimal in der Woche, nämlich dienstags und donnerstags, kommt es mit viel Sternenstaub und seinem großen Märchenbuch vorbei, erzählt uns eine Geschichte und nimmt die Wunschzettel der Kinder entgegen. Im Anschluss dürfen alle zusammen mit dem Christkind auf dem großen, traditionellen Karussell auf der Kinderweihnacht eine Runde fahren. Diese schöne Zeit zu erleben, dieses warme Gefühl und große Staunen mit vielen glitzernden Erinnerungen – das ist für mich Weihnachten.“ 

Protokoll: Katharina Wasmeier