Lastenräder
Das Thema „Kindertransport“ ist eines der zentralsten im Leben einer Familie: Von der Trage über den Kinderwagen bis zum perfekten Autositz sollen die Kleinen von A nach B kommen – und zwar sicher, kostengünstig und nun auch noch nachhaltig. Logisch, dass die Eltern-Communitys in den Städten das Lastenrad als Auto-Ersatz mit Öko-Label feiern.
Fahrradanhänger oder Lastenrad?
Die bisher gängigste nachhaltige Art, sich mit den Kindern fortzubewegen, ist wohl der Fahrradanhänger. Dieser ist gerade im trubeligen Straßenverkehr eine Option, die häufig für Unbehagen sorgt, schließlich hat man nicht im Blick, was hinter einem los ist. Ein Punkt für das Lastenrad, denn bei diesem sind die Boxen vorne befestigt und sichern somit den Überblick über Straße und Kinder gleichermaßen. Aber: Anfahren, Steigungen und Beschleunigen gehen dadurch ordentlich in die Beine. Die Lösung könnte ein Modell mit Elektromotor sein – für entsprechend mehr Geld natürlich.
Vorteile des Lastenrads
Viele Vorteile …
In den Städten wird es immer voller: Staus und fehlende Parkplätze sind Stimmungskiller. Mit einem Lastenrad schlängelt man sich hingegen elegant auf den Radwegen an den Blechlawinen vorbei, parkt an einem der vielen Fahrradparkplätze und spart zudem Benzinkosten. Das verschafft der Tagesroutine nicht nur mehr Flexibilität, sondern senkt gleichzeitig den eigenen CO2-Fußabdruck.
Lastenrad kaufen - wie wählt man aus?
Zwei oder drei Reifen? Neben der Frage „E-Bike – ja oder nein?“ müsst ihr euch zwischen Konstruktionen mit zwei oder drei Rädern entscheiden: Während ihr mit zwei Reifen eher sportliches Fahren mit dem Gefühl eines regulären Bikes erwarten dürft (Wendekreise sind ähnlich), erfordert das Trike, also das dreirädrige Lastenrad, zwar mehr Übung, bietet dafür aber eine bessere Stabilität und Balance. Wegen des verstärkten Rahmens und der speziellen Geometrie könnt ihr übrigens, je nach Modell, bis zu 200 kg mit einem Lastenrad transportieren.
Der große Vorteil der Lastenräder ist zugleich einer ihrer Nachteile: die Größe. Denn die Kutsche muss zu Hause ab- oder reingestellt werden. Nicht nur weil die Teile teuer sind, sondern auch weil sie nicht tagelangem Regen oder Schnee ausgesetzt werden sollten.
finanzielle Förderung von Lastenrädern
Teuer? Jein. Lastenräder kosten zwischen 1800 und 2700 Euro, mit Elektromotor bis zu 5000 Euro – mit entsprechender Ausstattung geht aber noch mehr. Sie sind zulassungsfrei und dürfen auf Radwegen gefahren werden – so wie ganz normale Fahrräder.
Staat und Land unterstützen unter Umständen den Kauf: Wie und in welcher Höhe Lastenräder für private Zwecke gefördert werden, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – in Bayern sogar von Kommune zu Kommune. Macht euch im Internet schlau, was ihr tun müsst, um bis zu 1500 Euro Prämie zu bekommen. Für Gewerbetreibende gibt es einen bundesweiten Topf, der euch beim Kauf eines Lastenrads bis zu 2500 Euro ausschüttet. Hier gibt’s Infos vom Umweltpakt Bayern.
Ist ein Lastenrad was für mich?
Klar – wenn du gerne Rad fährst oder deinen Alltag nachhaltiger gestalten möchtest, unbedingt! Wenn du dir unsicher bist, probier doch einfach aus, ob sich ein Lastenrad für deine Familie richtig anfühlt. Ihr könnt die Bikes in den meisten Städten an vielen Stationen kostenlos für bis zu drei Tage mieten. Vielleicht werdet ihr ja nicht gleich Käufer, aber Häufig-Mieter, und das ist ja auch schon was!
Text: Astrid Schmitt, ELMA #16, Juni / Juli 2022
Hier kannst du in der Region kostenlos Lastenräder ausleihen:
Lastenrad für alle (lastenradfueralle.de) in Nürnberg
Lastenräder gratis leihen in Erlangen https://transportrad-buchen.erlangen.de/fahrraeder/
Angebot der Stadt Fürth https://www.infra-fuerth.de/privatkunden/produkte/mobilitaet/lastenrad-mieten