Süß ohne Zucker?

Alles über alternative Süßungsmittel
Zucker, Zuckerersatzstoffe

Text: Manuela Prill, ELMA #14 Februar 2022

Vorneweg: Man unterscheidet hier zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. Süßstoffe werden meist synthetisch hergestellt, sie verfügen über eine vielfach höhere Süßkraft als herkömmlicher Zucker, enthalten aber wenig bis gar keine Kalorien, gelten als zahnfreundlich, haben aber mitunter einen ausgeprägten Eigengeschmack. Ob Süßstoffe tatsächlich eine gesündere Alternative sind, darüber sind sich Ernährungs-Experten nicht einig. Im Supermarktregal sind diese Süßstoffe am häufigsten anzutreffen: Aspartam, Cyclamat, Saccharin und Stevia.

Zuckeraustauschstoffe sind wissenschaftlich betrachtet Zuckeralkohole, die aus natürlichen Quellen gewonnen und chemisch verändert werden. Häufig werden sie in Diabetiker-Lebensmitteln eingesetzt, da sie insulinunabhängig verstoffwechselt werden. Süßkrafttechnisch und geschmacklich kommen sie normalem Zucker recht nahe, in zu hohen Dosen konsumiert können sie allerdings Verdauungsprobleme verursachen.

Zuckeraustauschstoffe

Sorbit – auf der Basis von Glukose gewonnen. Weniger süß als Zucker und etwas weniger Kalorien (230/100 g).

Erythrit – industriell durch Fermentierung hergestellt; sieht optisch aus wie Zucker, die Süßkraft liegt etwa bei 70 %, die Kalorien liegen bei 20/100 g.

Xylit – auch als Birkenzucker bekannt, weil ursprünglich aus Birkenrinde gewonnen. Inzwischen werden dafür auch andere Hölzer, Maiskolbenreste, Stroh oder Getreidekleie verwendet. Die Süßkraft des kristallinen Pulvers entspricht in etwa der von normalem Zucker, Kalorien liegen mit 240/100 g etwas darunter.

Natürliche Süßungsmittel

Agavendicksaft – besteht hauptsächlich aus Fruktose und hat damit einen hohen Zuckeranteil (300 kcal /100 g); auch hier sind Nährstoffe enthalten, die jedoch erst dann ins Gewicht fallen würden, wenn man sehr, sehr viel davon äße.

Reissirup – Kalorienbömbchen (290 kcal/100 g), das ausschließlich aus Traubenzucker besteht. Trotz des natürlichen Rohstoffs kaum Vitamine oder Mineralstoffe.

Kokosblütenzucker – wird aus Kokospalmennektar gewonnen und erlebt derzeit einen Hype. Für ihn spricht ein (allerdings geringer) Anteil an Stoffen wie Eisen oder Kalium, gegen ihn der mit 85 % sehr hohe Anteil an Saccharose. Deshalb ist er fast so kalorienreich wie Haushaltszucker (380 kcal/100 g).

Rote-Bananen-Pulver – natürlicher Ursprung, aber ähnlich wie beim Kokosblütenzucker sind Nährstoffe nur in geringer Dosis enthalten; Der Brennwert entspricht dem von Haushaltszucker.

Honig – Sorry, Schleckermäulchen, der goldene Blütensaft ist leider nicht so
gesund wie sein Ruf. Zumindest zuckertechnisch. Denn Honig besteht zum größten Teil aus Trauben- und Fruchtzucker und schlägt mit rund 300 kcal/100 g zu Buche.
Im Honig stecken aber auch andere Stoffe, etwa Antioxidantien, Enzyme, Säuren, denen man durchaus gesundheitsfördernde Eigenschaften nachsagt.

TIPP: Hier kann man überprüfen, wie viel Zucker bzw. andere Inhaltsstoffe in verschiedenen Lebensmitteln enthalten sind: DAS-IST-DRIN.DE CODECHECK.INFO

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