Nachhaltigkeit in der Küche

Fairstanden: Grüne Küche – so geht’s!
Nachhaltigkeit in der Küche

Einer der zentralen Treffpunkte eines jeden Haushalts ist die Küche: Hier wird gekocht, gebacken und gelebt. Und wer das künftig mit dem besten aller Gewissen tun möchte, muss vielleicht nur hier und da ein kleines Schräubchen drehen – und spart am Ende Zeit und Geld! Viele Produkte wie Holzspülbürsten oder Naturschwämme lassen sich inzwischen in jeder Drogerie finden, aber natürlich auch im Reformhaus oder in Unverpackt-Läden.

keine Lebensmittel verschwenden

Eine nachhaltige Küche kann auch durch weniger Lebensmittelverschwendung erreicht werden. Dafür hilft es schon sehr, nur genau das einzukaufen, was benötigt wird. Beispielsweise kann durch den Kauf von losem Obst und Gemüse vermieden werden, dass die Hälfte weggeschmissen wird. Nehmt euch also am besten einen Tages- oder Wochenplan zum Einkauf mit – und Mehrweg-Netze statt Plastiktüten! Falls dann doch mal Essen übrigbleibt, kann dies in vielen Fällen auch eingefroren werden, idealerweise in Boxen aus Edelstahl. Wenn doch mal was übrigbleibt: Finger weg von grünen Biomüllbeuteln, die mit der Aufschrift „kompostierbar“ so tun, als wären sie besonders nachhaltig! Sie zersetzen sich wesentlich langsamer in den Kompostieranlagen als nötig wäre; zudem enthalten sie Gifte und sind meist auf Erdölbasis produziert – also auch nicht wirklich sauber. Die beste Alternative ist, auf alle Tüten zu verzichten (ja, auch auf Papier) und den Müll direkt in die Tonne zu geben!

Einwegprodukte ersetzen

Auch Alu- und Frischhaltefolie sind Einwegprodukte, die leicht durch eine nachhaltige Alternative ersetzt werden könnten. Hier erfüllen Wachstücher aus Bienen- oder Candelillawachs voll und ganz ihren Zweck. Dadurch, dass sie immer wieder verwendet werden können (einfach abwaschen), gestalten sie die Küche ganz leicht nachhaltiger. Bei der Wahl der Küchenutensilien solltet ihr auf plastikfreie Alternativen setzen. Schneidbretter aus Holz, Einmachgläser aus Glas, und den Wasserkocher ersetzt ihr am besten auch durch eine plastikfreie Alternative. Warum? Weil in einigen Geräten noch schädliches BPA verwendet wird, das im Verdacht steht, Einfluss auf den menschlichen Hormonhaushalt zu haben. Besonders in Wasserkochern und auf Schneidbrettern können sich giftige Mikroplastikpartikel lösen – und wer will sowas schon im Tee oder aufs Brot geschmiert?

nachhaltig reinigen

Wer Küchenrolle durch Stoffalternativen ersetzt, sorgt ebenfalls für eine bessere CO2-Bilanz. Richtig ist zwar, dass inzwischen die meisten Küchenpapiere selbst aus nachhaltigem Material hergestellt werden; trotzdem kommen sie in einer schnöden Plastikverpackung ins Haus – und belasten dadurch natürliche Ressourcen. Stoffreste sind eine wunderbare Alternative und sehen außerdem auch viel schöner aus! Wer dem noch ein Krönchen aufsetzen möchte, betreibt künftig Greenwashing vom Feinsten, nämlich mit selbstgemachten Putzmitteln, die ohne Tenside und sonstige Schadstoffe auskommen, die unser Abwasser noch mehr belasten. Unsere Tipps für grüne Alternativen: Essig (oder Essigessenz), Zitronensäure und Natron werden jeweils mit etwas Wasser zur sauberen Allzweck-Wunderwaffe: Kalkflecken, dreckige Wäsche oder der Power-Booster für saubere Fensterscheiben – da ist einiges möglich! Soda und Backpulver eignen sich außerdem perfekt zur Reinigung eingetrockneter Krusten oder schmieriger Flächen.

Tipp für selbstgemacht Wachstücher:
Tücher aus Baumwolle oder Leinen
Bienenwachs (z. B von alten Kerzen)
Backpapier
einen Silikonpinsel
ein Bügeleisen
Pflanzenöl

Wie Lasagne Backpapier, Stoff, Wachs und Backpapier aufs Bügelbrett schichten und gleichmäßig glattbügeln. Erkalten lassen, Backpapier abziehen.

Text: Astrid Schmitt, ELMA #15 April 2022

Weitere Artikel